- Reed
- Reed[riːd],1) Sir (seit 1952) Carol, britischer Filmregisseur, * London 30. 12. 1906, ✝ ebenda 25. 4. 1976; kam 1924 (als Schauspieler) zum Theater; ab 1935 Filmregisseur; während des Krieges Dokumentarist.Filme: Die Sterne blicken herab (1939); Ausgestoßen (1946); Kleines Herz in Not (1948); Der dritte Mann (1949); Der Verdammte der Inseln (1951); Gefährlicher Urlaub (The man between, 1953); Unser Mann in Havanna (1959); Oliver (1967).2) Ishmael Scott, amerikanischer Schriftsteller, * Chattanooga (Tennessee) 22. 2. 1938; lebt in Kalifornien, wo er sich in der afroamerikanischen Protestbewegung engagierte. In seinen fantasievoll-bizarren, satirischen Romanen verleiht er radikaler Kritik am als chaotisch und repressiv empfundenen Zustand der Gesellschaft in experimentell-surrealistischer Schreibweise Ausdruck. Reed zählt zu den wichtigsten Autoren der literarischen Postmoderne in den USA; veröffentlichte auch Gedichte und Essays.Werke: Romane: The free-lance pallbearers (1967); Yellow back radio broke-down (1969); Mumbo jumbo (1972); Flight to Canada (1976); The terrible twos (1982); Reckless eyeballing (1986); The terrible threes (1989); Japanese by spring (1993).Gedichte: New and collected poems (1988).Autobiographisches: Writin' is fightin'. Thirty-seven years of boxing on paper (1988).Review of contemporary fiction, Jg. 4, H. 2.(Elmwood Park, Ill., 1984).3) John, amerikanischer Journalist und Schriftsteller, * Portland (Oregon) 22. 10. 1887, ✝ Moskau 19. 10. 1920; studierte an der Harvard University, lebte danach in New York und schrieb für radikale Zeitschriften (u. a. »The Masses«). Er fand Beachtung mit seinen leidenschaftlichen Reportagen über Arbeitskämpfe in den USA und über die mexikanische Revolution (»Insurgent Mexico«, 1914; deutsch »Mexiko in Aufruhr«). Von August 1917 bis April 1918 war Reed in Russland und schrieb danach seinen Augenzeugenbericht über die Oktoberrevolution »Ten days that shook the world« (1919; deutsch »Zehn Tage, die die Welt erschütterten«). 1919 wurde er Vorsitzender der Communist Labor Party. In den USA wegen Hochverrats verurteilt, wurde ihm nach einer weiteren Reise in die UdSSR die Wiedereinreise verweigert. Er starb in Moskau an Typhus und wurde an der Kremlmauer beigesetzt.Ausgaben: The education of J. Reed. Selected writings, herausgegeben von J. Stuart (1955); J. Reed for the Masses, herausgegeben von J. C. Wilson (1987).G. Hicks: J. R. The making of a revolutionary (New York 1936, Nachdr. ebd. 1968);R. A. Rosenstone: Romantic revolutionary. A biography of J. R. (ebd. 1975).4) Lou, amerikanischer Sänger und Gitarrist, * New York (N. Y.) 2. 3. 1943;gründete 1966 die Kultgruppe The Velvet Underground, von der er sich 1970 trennte. 1972 verhalf ihm David Bowie zu einem Comeback. Sein Hit »Walk on the wild side« mit dem Thema der Transsexualität löste heftige Empörung aus und begründete sein Image als schockierender und tabuloser Künstler. Seitdem veröffentlichte er zahlreiche Solo-LPs, v. a. »Berlin« (1973), »Metal machine music« (1975), »New York« (1989) und »Ecstasy« (2000).5) Walter, amerikanischer Militärarzt und Bakteriologe, * Harrisonburg (Virginia) 13. 9. 1851, ✝ Washington (D. C.) 22. 11. 1902; wurde 1893 Professor an der Army Medical School in Washington, forschte über den Ansteckungsgang des Gelbfiebers und wies 1900 nach, dass dessen Überträger die Gelbfiebermücke ist.
Universal-Lexikon. 2012.